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Der Dinkelberg

Der Dinkelberg

Martin Koch / Reinhard Valenta
Der Dinkelberg
Landschaftsinsel zwischen Rhein und Schwarzwald; Bildband
128 Seiten
Hardcover
Format: 24,5 x 25 cm
ISBN 978-3-922107-53-2

Preis
EUR 17,50
CHF 24,00


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17.50
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Auszug

Der Dinkelberg ist eine Landschaftsinsel voller Geheimnisse. Bäche versickern in Erdspalten, um Kilometer weiter munter aus dem Boden hervorzusprudeln. Tropfsteinhöhlen und Teufelslöcher, in denen launige Erdmännlein ihr    Unwesen treiben, laden besonders Wagemutige zu unterirdischen Erkundungen ein. Häuser versanken schon binnen    weniger Minuten im zerklüfteten Boden, und der störrische Eichener See pflegt sich ausgerechnet dann nicht zu zeigen, wenn er dem von weit her angereisten Familienbesuch stolz als Dinkelberger Naturwunder präsentiert werden soll.

Eine Landschaft von geheimnisvoller Tiefe ist der Dinkelberg und dennoch bescheiden wie sein Namensspender. Er gleicht dem anspruchslosen Dinkelkorn, das hier seit unvordenklicher Zeit angebaut, jedoch mit dem Aufkommen des Kunstdüngers durch ergiebigere Getreidesorten verdrängt wurde. Seine spektakulären Reize verbirgt er unter einer hügeligen Oberfläche mit Streuobstwiesen, Feldern und Wäldern: Eine bäuerliche Landschaft, auch wenn das Fähnlein der Bauern immer kleiner wird, und ein wenig spröde wie der Untergrund, jedoch all jenen ein zuvorkommender Gastgeber, die ihm mit Respekt, Offenheit und viel Zeit begegnen.

Er kann Hauptakteur sein, sich  aber auch mit einer dienenden Rolle begnügen, wenn er als Plattform für weitschweifende Fernsichten genutzt wird. So erschließt sich von der Hohen Flum ein großartiges Panorama: Im Süden das von den Schweizer Alpen überragte Juragebirge, auf dessen Höhenzügen trutzige Burgen liegen. Vor hier aus griffen die Habsburger in die Geschichte ein und stiegen zu einer der führenden Adelsfamilien Europas auf. Im Westen hinter St. Chrischona und Basel als ferne Ahnung die Burgundische Pforte, das Tor zum Mittelmeer. An deren nördlicher Flanke das Elsass mit den Vogesen und im Nordosten die gewaltig ansteigenden Bergrücken des Südschwarzwalds, massig wie ein schlafender Riese.

Einzigartig ist der Dinkelberg im ansehnlichen Vielerlei der badischen Landstriche. Während sich seine Oberfläche als wellig-flachkuppige Plateaulandschaft darbietet, weist sein Untergrund jene eingangs erwähnten Karstphänomene auf, die ihn von der Umgebung wie eine Insel abheben. Ursprünglich bestand dieses Gebiet aus einer einzigen Muschelkalkscholle, die über dem Grundgestein  aus Granit und Gneis lag. Im Tertiär, vor 70 Millionen Jahren, begann sich der Oberrheingraben abzusenken,  und das Grundgebirge, der Schwarzwald, hob sich empor. Die Dinkelbergscholle blieb als geologische Insel bestehen, zerbrach jedoch aufgrund der Erdbewegungen in Bruchstücke. Ihr wasserlöslicher Muschelkalkboden erhielt zahllose Risse, in denen fortan das Oberflächenwasser versickerte und dabei jene Auswaschungen schuf, die dem Dinkelberg die Bezeichnung „Badischer Karst” eingebracht haben.

Über den Autor/die Autorin

Hans-Martin Koch (Fotos)
Der gebürtige Lörracher (Jahrgang 1948) war Grundschullehrer und wohnt in Eichen (Stadt Schopfheim). Malen und Fotografieren sind die Hobbies von Hans-Martin Koch, der sich als Mitglied    der Fotofreunde Schopfheim auch an Ausstellungen und Wettbewerben beteiligte. „Der Dinkelberg – Zauber einer Landschaft” hieß eine Ausstellung Kochs in der Volksbank Schopfheim. Dort wurde der Grundstein zum vorliegenden Bildband gelegt. Danach verbrachte Hans-Martin Koch zu jeder Jahreszeit zahllose Tage auf dem Dinkelberg, um seine fotografische Gesamtschau dieser Landschaft zu vervollständigen.    

Reinhard Valenta (Text)
ist 1953 in der Nähe von Marburg an der Lahn geboren und aufgewachsen. Während seines Studiums der Germanistik, Geschichte und Politologie in Marburg und in Konstanz veröffentlichte er Lyrik und Prosa. In seiner Dissertation behandelte er die Münchener Theaterkultur im 19. Jahrhundert. Er war Lehrbeauftragter der Universität Konstanz und Regieassistent am dortigen Stadttheater. Seit 1990 ist Reinhard Valenta Kulturamtsleiter der Stadt Wehr. Hier hat er zahlreiche Publikationen zu kultur- und regionalgeschichtlichen Themen veröffentlicht, darunter den Bildband „Das Wehratal“ im Verlag Waldemar Lutz.

Stichworte
Dinkelberg, Schopfheim, Rheinfelden, Lörrach, Wehr, Hasel, Adelhausen, Minseln, Eichsel, Nordschwaben, Dossenbach, Brombach, Grenzach-Wyhlen, Bettingen, St. Chrischona, Beuggen, Inzlingen, Karst, Teufelsloch, Haseler Höhle, Erdmannshöhle, Muschelkalk, Stalagmiten, Stalagtiten, Tschamberhöhle, Karstquellen, Dolinensee, Tropfsteinhöhle, Dolinen, Wiesental, Hochrheintal, Trockental, Eichener See, Naturphänomene, Südschwarzwald, Dinkel, Streuobstwiesen, Erdmännlein, Kiemenflusskrebs, Durchlaufhöhle, Heidenstein, Eierspringen, Hohe Flum, Hans-Martin Koch, Reinhard Valenta

Verlag Waldemar Lutz

 

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